Gebetsvorschlag für das Abendgebet in Corona-Zeiten

Gebet für Samstag, den 16. Mai

Mit diesem Gebet heute beende ich die Reihe der Abendgebete. In unserer Kirche werden ab dem morgigen Sonntag wieder Gottesdienste gefeiert. Eine neue Phase der Corona-Krise hat begonnen, in der wir lernen müssen, unseren Alltag mit dem Virus zu leben. Dazu passt für mich das Gebet „Die Kunst der kleinen Schritte“ von Antoine de Saint-Exupéry. Es weitet den Blick von der Fixierung auf Corona hin zu den Herausforderungen, die das Leben schon immer mit sich gebracht hat und die auch und trotz Corona bewältigt werden müssen.

An dieser Stelle noch die persönliche Bemerkung. Es hat mir in den vergangenen sieben Wochen sehr viel Freude gemacht, jeden Tag ein Gebet für unser Abendläuten bereitzustellen. Ich empfand es für mich als großes Geschenk, täglich an Sie und Euch alle zu denken, viele schöne Texte zu entdecken oder wiederzuentdecken. Und in der Gewissheit zu beten, dass viele Menschen dies gemeinsam mit mir tun. Gleichzeitig genieße ich nun den Urlaub, der Dank der Lockerungen der Corona-Regeln in Niedersachsen auf der Insel Norderney möglich ist. Auch darüber bin ich froh, und die mich persönlich kennen, wissen, wie ich die Zeit hier nutze…

Bleiben Sie gesund und bis hoffentlich bald auch wieder in persönlicher Begegnung.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr,
sondern um die Kraft für den Alltag.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.
Mach mich findig und erfinderisch,
um im täglichen Vielerlei und Allerlei
rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren,
von denen ich betroffen bin.

Mach mich sicher in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden,
was erstrangig und was zweitrangig ist.

Lass mich erkennen, dass Träume nicht weiterhelfen,
weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun
und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben,
es müsste im Leben alles glatt gehen.

Schenke mir die nüchterne Erkenntnis,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge
eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch die wir wachsen und reifen.

Erinnere mich daran,
dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.

Schick mir im rechten Augenblick jemand,
der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen.

Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen.
Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten
und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.

Verleihe mir die nötige Fantasie,
im rechten Augenblick ein Päckchen Güte,
mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle abzugeben.

Mach aus mir einen Menschen,
der einem Schiff mit Tiefgang gleicht,
um auch die zu erreichen, die «unten» sind.

Bewahre mich vor der Angst,
ich könnte das Leben versäumen.

Gib mir nicht, was ich mir wünsche,
sondern was ich brauche. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Freitag, den 15. Mai

Heute als Gebet wieder ein Lied. Wir wollten es eigentlich mit der ImPulsband zur Taufe des Sohnes unserer Akustikgitarristin spielen. Doch Corona kam dazwischen. So wurde nichts aus diesem besonderen Taufgottesdienst und auch die Band konnte seitdem nicht mehr proben. Schade!
Aber das Lied macht Hoffnung in allen Stürmen des Lebens, die an uns zerren. Das Lied gibt Hoffnung, egal wie hoch die Wellen tosen. (Wer mich kennt, weiß, warum mir gerade dieses Bild so gut gefällt.) „Peace be still“ heißt das Lied. Der Titel ist ein Zitat von Jesus, der auf Englisch bei der Sturmstillung diese Worte sagt, die Martin Luther mit „Schweig, verstumme“ übersetzt hat. Ich stelle das Lied in Englisch auf diese Seite; leider habe ich nirgends eine sprachlich erträgliche Übersetzung gefunden. Wer das Lied anhören möchte, einfach mal zum nächsten ImPuls-Gottesdienst in die Christuskirche kommen.

Hier Infos und Termine der ImPulsband:  https://christuskirchengemeinde-eberstadt.churchdesk.com/page/111/impuls-band

Für ganz Eilige hier der Link zum Original von The Belonging Co (feat. Lauren Daigle): https://www.youtube.com/watch?v=dUpKZz0Nm7c

Kerze anzünden – stille werden – beten

I don't want to be afraid
Every time I face the waves
I don't want to be afraid
I don't want to be afraid

I don't want to fear the storm
Just because I hear the roar
I don't want to fear the storm
I don't want to fear the storm

Peace be still
Say the word and I will
Set my feet upon the sea
Till I'm dancing in the deep

Peace be still
You are here so it is well
Even when my eyes can't see
I will trust the voice that speaks

I'm not gonna be afraid
Cause these waves are only waves
I'm not gonna be afraid
I'm not gonna be afraid

I'm not gonna fear the storm
You are greater than it's roar
I'm not gonna fear the storm
I'm not gonna fear at all

Peace be still
Say the word and I will
Set my feet upon the sea
Till I'm dancing in the deep

Peace be still
You are here so it is well
Even when my eyes can't see
I will trust the voice that speaks

Peace, peace, Over me

Pfarrer Walter Schneider

Gebet für Donnerstag, den 14. Mai

Ein klassisches Fürbittengebet. Ausgehend von der eigenen positiven Erfahrung, dass Gott für mich da ist, an andere denken, denen es nicht so gut geht. Da gibt es sicher viele, an die wir denken könnten. Vielleicht haben Sie konkrete Gesichter von Menschen vor Augen, auf die die Gebetsanliegen zutreffen. Dann schließen Sie auch diese konkreten Menschen in ihr Gebet ein.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Gott des Lebens,
wie kostbar das Geschenk des Lebens ist,
das spüre ich in diesen Wochen besonders.

Ich möchte dir all jene anvertrauen,
die deiner und unser Hilfe
in dieser Zeit besonders bedürfen.

Ich bete für alle Erkrankten
und für diejenigen, die sich um sie sorgen,
sie pflegen und medizinisch betreuen.
Stärke alle, die bis an die Grenzen ihrer Kräfte
für andere im Einsatz sind.

Ich bete für diejenigen,
die in diesen Monaten Verantwortung tragen
und Entscheidungen treffen müssen.

Berühre das Herz der verängstigten
und verunsicherten Menschen mit deiner Ruhe.

Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Ich bete besonders für jene, die jetzt trauern.

Gib Kraft und Fantasie den Familien,
die jetzt auf sich zurückgeworfen sind.
Zeige, wo ich für andere da sein
und ihnen helfen kann.

Du bist der lebendige Gott.
Darauf vertraue ich – durch Jesus Christus
in der Kraft deines Geistes. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Mittwoch, den 13. Mai

Heute ein Lied, das an den Gebetswunsch von gestern anknüpft. Es mögen bessere Zeiten kommen, und dann singen wir wieder fröhliche Lieder. Diese Liedstrophe ist aus dem Lied „Behutsam leise“. Ich fand es im neuen Evangelischen Gesangbuch, dem EG+, aus dem nun schon in vielen Gemeinde neue Lieder gesungen werden. EG+ 143 ist eigentlich ein Morgenlied, aber es passt auch am Abend. Die Dämmerung der Welt ist aber ein Bild, das wir ohne weiteres auch auf schwere Zeiten übertragen können.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Behutsam leise nimmst du fort
die Dämmerung von der Erde,
sprichst jeden Morgen neu dein Wort:
Es werde, es werde.

Es werde Licht an diesem Morgen,
in dem das Alte neu erstrahlt,
erscheinen wird, was noch verborgen,
in Farben bunt das Leben malt.

Es werde Licht für die Menschen in jedem Land.
Halt über uns deine segnende Hand. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Dienstag, den 12. Mai

Heute das Wochengebet der VElKD, das am vergangenen Sonntag Kantate in den Gottesdiensten gebetet wurde, sofern sie stattfanden. Das Gebet knüpft an die Fröhlichkeit des Sonntags Kantate an, zu dem in den Kirchen normalerweise gesungen und musiziert wird. Das war vergangenen Sonntag leider nicht der Fall: Die Gemeinde darf nach den Schutzkonzepten im Gottesdienst zurzeit nicht singen. Das Gebet nimmt aber auch Menschen in den Blick, die weit größere Probleme haben, denen es in Corona-Zeiten nicht gutgeht. Letztlich bitten wir mit dem Gebet auch darum, dass es bald bessere Zeiten gibt, so dass wir wieder fröhlich singen können.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Neue und alte Lieder wollen wir dir singen, o Gott,
denn unser Glaube lebt in diesen Liedern,
die wir dir singen, als deine Gemeinde.

Doch noch müssen wir leben in liedloser Zeit,
verschlossen die Münder, stumm die Instrumente,
hier bei uns und an vielen Orten dieser Erde.

Aber unser Gebet können wir dir sagen,
gemeinsam vor dich treten, das vor dich bringen,
was uns bewegt, was dein Geist uns eingibt.

So bitten wir für all die Menschen, die krank sind
oder im Sterben liegen. Und für die Menschen,
die anderen dienen in Therapie und Pflege.

So bitten wir für all die Menschen, die sich sorgen
um die Seelen der Einsamen, die Verbindungen suchen
und Nähe schaffen, wo Trennung herrscht.

So bitten wir für all die Menschen, die in Sorge sind
um ihren Lebensunterhalt. Und für die Menschen,
die Verantwortung übernehmen für das wirtschaftliche Leben.

Wir sehnen uns zurück nach einem Leben mit frohen Liedern,
offenen Gesichtern und herzlichen Begegnungen,
so bitten wir dich: Komm uns entgegen, du unser Gott! Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Montag, den 11. Mai

Heute wieder ein Gebet, das über den Tellerrand unseres Landes hinausblickt. Schließlich ist die ganze Welt von der Pandemie betroffen. Dies vergessen wir oft, wenn wir in den Medien fast ausschließlich Berichte über Corona in Deutschland sehen. Die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit der Staaten wenigstens in Europa, hat sich bisher leider nicht erfüllt. Und dennoch wäre sie dringend notwendig und wünschenswert. Daher der Blick zurück auf den Ursprung der europäischen Idee nach dem 2. Weltkrieg und die Bitte darum, dass wir die Chance des dauerhaften Friedens und der guten Zusammenarbeit auf unserem Kontinent nicht verspielen.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Vater im Himmel,

Du hast uns geschenkt,
dass wir seit 75 Jahren in Europa
weitgehend friedlich miteinander leben können.

Nach und nach hast Du die lange verfeindeten Menschen
aus den Ländern von Osten und Westen,
von Norden und Süden zusammengebracht,
sie von der gegenseitigen Feindschaft erlöst
und uns allen ermöglicht,
an einer gemeinsamen Zukunft zu bauen.

Für dieses Wunder,
das Du an uns Menschenkindern getan hast,
danken wir Dir und preisen Dich.

Wir sehen, dass in der Corona-Krise
der nationale Egoismus wieder aufbricht
und die Zusammenarbeit zu bröckeln beginnt.
Den richtigen Weg kennen wir nicht,
aber Du, Herr, weißt ihn.

In Deine Hände befehle ich uns Menschen,
die Du aus den Ländern von Osten und Westen,
von Norden und Süden zusammengebracht hast.

Gib unseren Regierenden Weisheit
und leite sie nach Deinem Willen. Amen

Pfarrer Walter Schneider

Gebet für Sonntag, den 10. Mai

Heute ein Gebet, das ausgeht von den Wünschen für mich selbst. Und im Beten geschieht es, dass auch die Mitmenschen in den Blick kommen. Dass ich nicht nur für mich bete, sondern genauso für meine Nächsten. Ich finde, dass dies eine großartige Dynamik ist: Wo wir mit Gott in Kontakt kommen, da weitet er unseren Horizont. Da macht er uns frei davon, ständig nur um die eigenen Sorgen und Bedürfnisse zu kreisen. Da entdeckt das Ich in Gott das Du. Ich bin dankbar, wenn das mir und anderen passiert, wenn wir dadurch Gott und den Mitmenschen nahekommen.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Vergiss mein nicht, oh Gott.

Wenn ich allein bin.
Wenn der Wunsch nach Gemeinschaft stark ist.

Vergiss mein nicht, oh Gott.
Wenn ich ängstlich bin und Trost suche.

Vergiss mein nicht,  oh Gott.
Wenn Sorgen die Gedanken belasten. 

Vergiss mein nicht,  oh Gott.
Das bitte ich dich, mein Gott.
Vergiss mein nicht.

Vergiss mein nicht,
dieses Gebet erinnert mich auch an die anderen,
die genauso beten und bitten wie ich es tue.

Menschen, die sich nach menschlicher Nähe sehnen.
Die sich Begegnung wünschen .

Menschen,  die wie ich Trost und Hilfe erbitten.
Menschen,  die wie ich fragen und hoffen
und Ausschau halten nach dir, Gott.

Für sie will ich beten
Und darum bitten,
dass sie auch für mich beten.
Dass wir füreinander einstehen vor dir, Gott. 

Vergiss mein nicht.
Vergiss unser nicht, oh Gott.
Gott, sei du mit deiner Liebe bei uns. Amen 

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Samstag, den 9. Mai

Heute ein Gebet, das an die vielen Menschen denkt, denen es nicht gut geht auf der Welt. Es ist doch nicht so, dass vor Corona die Welt in Ordnung gewesen wäre. Viele Nöte, Sorgen und Leiden der Menschen sind zurzeit ausgeblendet, weil in der Öffentlichkeit und in den Medien sich alles nur noch um Corona dreht. Vergessen wir also nicht die, die auch ohne Corona schon schwer gebeutelt waren vom Leben, von Krieg und Ungerechtigkeit. Schließen wir diese in unser heutiges Gebet ein.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Ich bin hier.

An diesem Abend bin ich hier und bete.

Ich bin mit meinen Gedanken bei den Menschen,
die gerade jetzt in dieser Krise so leicht in Vergessenheit geraten. 

Bei denen, die keine Stimme haben,
weil sie schwach sind und ohne Macht,
weil sie klein oder orientierungslos sind. 

Bei denen, die kein Gehör finden,
weil andere lauter sind
oder weil sie ihrer eigenen Stimme nicht trauen.

Bei denen, die verstummt sind,
weil sie nie gehört wurden.

Bei denen, denen Du, Jesus,
zu Deinen Lebzeiten eine Stimme,
Deine Stimme gegeben hast.

Bei denen, die Du mir ans Herz gelegt hast.

Herr, Du hast mir gezeigt, wie ich leben soll.
Hilf mir, dass ich sehe,
wo ich Verantwortung wahrnehmen
und wem ich meine Stimme leihen soll.

Hilf mir, dass ich mein Sehen zu Taten werden lasse.
Jetzt, in dieser Krise, und immer. Amen 

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Freitag, den 8. Mai

„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, Gott.“ – Ausgehend von diesem bekannten Satz des Kirchenvaters Augustin ein Gebet aus dem Internet, das ich - leicht angepasst - als heutiges Abendgebet vorschlage.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Schenke Ruhe und Gelassenheit denen,
die voller Unruhe auf ihr Testergebnis warten.

Schenke Ruhe und Erholung denen,
die voller Sorge in ihren Körper hineinhorchen.

Schenke Ruhe und Genesung denen,
die an Corona oder anderen Leiden krank sind.

Schenke Ruhe und Geborgenheit allen,
denen zuhause die Decke auf den Kopf fällt.

Schenke Ruhe und Abstand denen,
die dünnhäutig werden und in Streit verfallen.

Schenke Ruhe und Besonnenheit denen,
die mit ihren Ideen und Forderungen davon eilen
und andere abhängen oder überfordern.

Schenke unseren Herzen Frieden,
dass sie zur Ruhe kommen bei dir. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Donnerstag, den 7. Mai

Heute ein alter Hymnus. Auch die Menschen vergangener Zeiten haben sich Gedanken zu Gott gemacht. Haben über Gottes Größe gestaunt und sich mit ihren Sorgen an ihn gewandt. Natürlich ist die Sprache dieses Lobliedes aus dem 7./8. Jahrhundert nicht mehr die unsere. Aber ich fand es trotzdem beeindruckend und ergreifend. Es verbindet über alle Zeiten: mit Gott und mit den Menschen, die uns im Glauben vorangegangen sind.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Du Gott des Lichts, dem Vater gleich,
du Licht, dem unser Licht entspringt,
du ew‘ger Tag: hör unser Flehn,
das aus der Nacht zum Himmel steigt.

Entreiße uns der Finsternis
und aller Angst der Erdennacht,
streif ab von uns die Müdigkeit,
die uns zum Guten träge macht.

Du Christus, bist das Licht der Welt,
der Gott, dem gläubig wir vertraun,
auf den im Dunkel dieser Zeit
wir alle Hoffnung baun.

Aus ganzem Herzen preisen wir
dich, Christus, Herr der Herrlichkeit,
der mit dem Vater und dem Geist
uns liebt in alle Ewigkeit. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Mittwoch, den 6. Mai

Heute ein Gebet meiner lieben Kollegin Steffi Sander aus Hinte. Masken verändern unser Straßenbild. Viele müssen sich daran gewöhnen. Der Blick hinter die Fassade wird noch schwerer als er sowieso schon immer war. Denn Masken hatten wir auch schon früher auf: Masken der vermeintlichen Selbstsicherheit und Überlegenheit, des über allem stehen. Doch vielleicht ist die Maskenpflicht gerade eine Chance, die uns gewohnten Masken zu hinterfragen und abzulegen. Unser wahres Ich nicht zu verbergen. Echt zu sein. Vor uns, vor unseren Mitmenschen, vor Gott.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Allein zu Haus.
Leg ich meine Maske ab.
Lasse meine Fassade fallen.
Bin.
Echt.
Ungeschminkt.
Ohne Mascara.
Demaskiert.
Bloß!
Sehnsuchtsschwer.
Und schwach.
Am Tag.
In der Nacht.
In der echten.
Vielmehr in der gefühlten…

Wenn ich mich so seh, dann seh ich ein:
Ich brauche Dich, mein Gott.
Unter Deinen Flügeln find ich Schutz.
Für meinen geschwächten Leib.
Für meine aufgeschürfte Seele.
Nimm mich unter Deine Fittiche!
Nimm diese Erde unter Deine Fittiche!
Bewahre, was Du kunstvoll und fein geschaffen hast:
Diese wundervolle Welt.
Dieses fragile Ich.
Und meinen kranken Nachbarn auch. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Dienstag, den 5. Mai

Heute ein Gebet von Pfarrerin Sylvia Bukowski aus Wuppertal. Ich habe es im Internet gefunden und es gefällt mir. Gerade das mit der Ungeduld. Sicher hätte ich am liebsten auch sofort mein normales Leben zurück, könnte verreisen und Sport machen wie ich will. Aber die Rücksicht und Vorsicht gebietet, dass wir uns alle ein bisschen zurücknehmen und mehr an andere denken: Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, Menschen, die einfach verängstigt sind, Menschen, denen es wirtschaftlich an die Existenz geht.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Dennoch bei dir bleiben
gegen die Zweifel,
gegen den Zeitgeist,
gegen meine Ungeduld,

Gott, das möchte ich versuchen.
Aber wenn ich scheitere,
dann bleibe du dennoch bei mir! Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Montag, den 4. Mai

Heute ein Text von Sören Kierkegaard. Ein bisschen kompliziert auf den ersten Blick, aber von großer inhaltlicher Tiefe. Auf Gott, der die Liebe ist, will ich vertrauen. Will staunen wie tief diese Liebe geht, mit mir auf allen Umwegen, in jedem Leid und in jeder Nacht.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Du unendliche Liebe
die nie aufhört,
auszuhalten mit mir.

Wenn ich schlafe, wachst du.
Wenn ich Wachens mich irre,
machst du selbst den Irrtum zum Besseren
als das Richtige gewesen wäre

und ich - ich habe mich bloß zu verwundern
über dich,
unendliche Liebe

Amen.

Pfarrer Walter Schneider

Gebet für Sonntag, den 3. Mai

Heute ein paar Gedanken über Engel, ausgehend von einem Text, den ich im Internet gefunden habe. In harten Zeiten hoffen wir darauf, dass Gottes Boten für uns da sind, uns behüten und die Nähe Gottes spüren lassen. Das wünsche ich mir für die neue Woche, was auch immer sie an Neuem bringen mag.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Engel. - Sie lagern um uns herum.
Sie breiten ihre Flügel aus oder ihre Arme – je nach dem.
Sie schützen vor der Angst.
Das können sie: Die Engel.

Engel wiegen uns nicht in falscher Sicherheit.
Aber sie können die verängstigte Seele wiegen.
In ihren Armen oder Flügeln – je nach dem.

Im Moment reicht ein Engel nicht.
Da braucht es schon ein paar mehr.
Die Fülle der himmlischen Heerscharen,
wie damals, als Jesus geboren wurde.
Da waren sie alle da. Die Engel.

Und sie haben gesagt: „Fürchtet euch nicht.“
Denn sie fürchteten sich, die Hirten.
Und wir fürchten uns auch.
Vor dem, was plötzlich kommen könnte.
Oder dem, was schon da ist.

„Fürchtet euch nicht.“
Daran halte ich mich fest.
Mitten in der Angst – Freude.
Mitten in der Angst – ein Lächeln.
Mitten in der Angst – helfende Menschen.
Mitten in der Angst – Solidarität unter uns.
Das gibt es ja alles.
Mitten in der Angst, mitten in der Sorge

Ich will meine Augen öffnen und die Engel sehen.
Oder hören. Oder spüren.
In mir, hinter mir, neben mir. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Samstag, den 2. Mai

Heute ein Gebet von Edith Stein, das mir sehr gut gefällt. Es drückt viel von dem Gottvertrauen aus, das für mich die Grundlage meines Glaubens ist.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen
leg ich meinen Tag in deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen,
sei mein Gestern, das ich überwand.

Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
bin aus deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen.
Deinen Händen bette ich mich ein. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Freitag, den 1. Mai

Zu meinem gestrigen Geburtstag erhielt ich viele schöne Grußkarten mit Sinnsprüchen darauf. Ein Gratulant nahm ein bekanntes Zitat von Friedrich von Bodelschwingh auf und erweiterte es um eigenen Gedanken. Diese waren eigentlich im Blick auf mein Jubiläum gedacht, passen aber gut auch für die Corona-Krise, wenn wir müde werden und auf baldige Erleichterungen hoffen. Ich mache dies daher zu meinem heutigen Gebetswunsch.

Kerze anzünden – stille werden – beten

„Es ist unmöglich,
dass ein Mensch in die Sonne schaut
ohne dass sein Angesicht davon hell wird.“

Wir kennen den Wunsch,
uns dem Licht zuzuwenden,
heller zu werden,
die Schatten vergangener Belastungen hinter uns zu lassen.

Gottes Liebe möge
direkt ins Herz scheinen,
das kühle Gemüt erwärmen
und die Seele zum Leuchten bringen.
Gottes Kraft lasse uns strahlen
von innen heraus
und anderen ein Licht sein. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

Gebet für Donnerstag, den 30. April

Passend zu meinem heutigen Geburtstag als Text eines meiner Lieblingslieder nach Psalm 21. Was für eine schönere Zusage könnte ich mir heute zum Geburtstag wünschen als diesen Segenswunsch? Und was ich mir erhoffe: dass dies für alle Menschen in Erfüllung gehen möge.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Keinen Tag soll es geben da du sagen musst,
niemand ist da, der mir die Hände reicht.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst,
niemand ist da, der mit mir Wege geht.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst,
niemand ist da, der mich mit Kraft erfüllt.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst,
niemand ist da, der mir die Hoffnung stärkt.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst,
niemand ist da, der mich mit Geist beseelt.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst,
niemand ist da, der mir das Leben schenkt.

Und der Friede Gottes,
der höher ist als alle Vernunft,
der halte unsren Verstand wach
und unsre Hoffnung groß und stärke unsre Liebe. Amen.

Der Text ist von Hanns Dieter Hüsch und Uwe Seidel; die Melodie hat Thomas Quast komponiert. Wer das Lied auch gerne mal hören will, hier der Link zu einer Version mit der Band des Komponisten: https://www.youtube.com/watch?v=OdzbVHr_A2Y

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Mittwoch, den 29. April

Ich habe mal wieder im Evangelischen Gesangbuch (EG) geblättert, weil ich nach einem Lied suchte. Aber das EG ist so viel mehr als nur ein Liederbuch. Das EG ist voll mit Gebeten, Texten, Bekenntnissen und Liederkunde. Perfekt für die Hausandacht oder eine gottesdienstliche Feier daheim. Auch für jeden Wochentag wird ein Gebet vorgeschlagen. Hier das Mittwochsgebet aus EG 885.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Ich danke dir, Gott,
dass ich nicht allein bin
auf dem Weg durch den Tag.

Du hast mir Menschen gegeben,
die mich begleiten,
die mich verstehen,
die mich lieben.

Mein Gott, ich bitte dich
für meine Familie, für meine Freunde:

Sei du mit ihnen.
Sei du mit uns.

Segne unser Gespräch, 
unser gemeinsames Leben.
Hilf uns teilen, was du uns schenkst
und was du uns auflädst.

Gib uns Geduld und Treue.
Sei mit mir und mit allen
auch am Abend und in der Nacht. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Dienstag, den 28. April

Für mich unerwartet kam heute die Nachricht, dass in Hessen bald wieder Gottesdienste gefeiert und Menschen in Seniorenheimen besucht werden können. Beides unter strengen Auflagen, aber immerhin. Ich freue mich auf den nächsten Gottesdienst, auch wenn ich die konkreten Bedingungen noch nicht kenne. Auch wenn ich noch ein gewisses Unbehagen dabei habe, Menschen wieder enger miteinander in Kontakt zu bringen, als dies bisher der Fall war. Dennoch bin ich dankbar, dass es nun eine Perspektive gibt, dass wir planen können, dankbar auch für all die Kleinigkeiten in Corona-Zeiten, die das Leben schön machen und bereichern.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Danke für diesen Tag, der bald zu Ende geht.
Für alles Gute, das er mir gebracht hat.
Für die Freundlichkeiten, die ich erleben durfte.
Für alles, was mir selbstverständlich scheint.

Dass die Straßenbahnen und Busse fahren,
Dass ich kaufen konnte, was ich brauchte.
Für den Busfahrer, die die Tür noch einmal aufmachte.
Für den Menschen, der die Einkaufswagen putzt.

Danke auch, dass wir ab heute wieder
eine Perspektive für die Gottesdienste haben,
dass wir bald unsere Lieben in den Seniorenheimen
wieder besuchen und sehen können.

Ich bitte dich für sie und alle,
deren Arbeitstag jetzt zu Ende geht.
Bring sie sicher nach Hause.

ich bitte dich für alle, die in den Heimen
so lange ohne Kontakt zu ihren Angehörigen waren.
Lass sie nicht resignieren und stehe ihnen bei. Amen

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Montag, den 27. April

Den schönen Tag nutzen und etwas Neues im Garten pflanzen. Sich an einem schönen Frühlingstag am Wachstum und dem aufblühendem Leben der Natur freuen. Entwicklung erhoffen auch für das persönliche Leben, dass es sich entfaltet und aufblüht. Gott soll seinen Schutz und Segen dafür geben. Zum Beten hierzu ein kurzes Gebet von Heidi Rosenstock.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Gott, stärke, was in mir wachsen will,
schütze, was mich lebendig macht,
behüte, was ich weitertrage,
bewahre, was ich freigebe,
und segne mich, wenn ich aufbreche zu dir. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

Gedanken für Sonntag, den 26. April

Heute Morgen habe ich den evangelischen Fernsehgottesdienst mit Bischof Wolfgang Huber gesehen. Um Demut ging es. Dass wir in vielem gar nicht so selbstbestimmt sind wie wir gerne meinen. Im Gegenteil, wir sind von vielem abhängig und am besten in Gottes Hand geborgen. Dabei wurden auch „Einige Glaubenssätze über das Walten Gottes in der Geschichte“ von dem Theologen und Pfarrer Dietrich Bonhoeffer vorgetragenen. Die haben mir – die Corona-Krise fest im Blick – sehr gut gefallen.

Kerze anzünden – stille werden – nachdenken – beten

Ich glaube, dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage
so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer
nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gedanken für Samstag, den 25. April

Heute eine Textmeditation zu Psalm 126 von Hans Dieter Hüsch als Anregung zum eigenen Gebet.

Kerze anzünden – stille werden – nachdenken – beten

Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.

Was macht, dass ich so fröhlich bin
im meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.

Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.

Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.

Pfarrer Walter Schneider

Gedanken für Freitag, den 24. April

Heute ein Gebet, das ich im Internet gefunden habe. Ich weiß nicht wer, es geschrieben hat, aber es gefällt mir. Die Corona-Krise als Chance zur Veränderung begreifen. - Das macht mir Sinn. In den vergangenen Wochen ist das gewohnte Leben aus dem Tritt geraten. Plötzlich ist Zeit da, Dinge zu hinterfragen, eingefahrene Wege zu überdenken. Auch Neues auszuprobieren, was sonst erst gar nicht in den Blick gekommen wäre. Bei aller Sorge vor der neuen Krankheit und ihren Folgen hat dies auch sein Gutes. Ein bisschen Veränderung schadet nicht, im Gegenteil. Dass unser gewohntes Arbeiten und Wirtschaften nicht unbegrenzt weitergehen kann, war auch vorher schon klar. Jetzt besteht die Chance umzudenken und uns neu aufzustellen.

Kerze anzünden – stille werden – beten

Herr, ich will glauben, dass das,
was heute in meinem Leben geschieht,
eine Chance sein möchte.

Eine Chance, Gewesenes zu akzeptieren,
Verhalten und Einstellungen
zu überdenken und neu zu bewerten,
eine Chance zur Veränderung und zum Wachstum.

Herr, all unsere Erklärungen,
all unsere Denkmodelle greifen zu kurz,
aber dein Horizont ist weiter als unserer
und deine Gedanken sind größer als unsere.

Gib, dass ich die Chance nutze,
mein Denken und Handeln zu ändern
und zu wachsen
hin zu dir, der du in mein Herz schaust,
hin zu dem Menschen, den du in mir siehst. Amen

Pfarrer Walter Schneider

Gedanken für Donnerstag, den 23. April

Heute etwas zum Nachdenken von Jörg Zink. Davon ausgehend lassen sich sicher auch einige Bitten ableiten, die wir im Gebet vor Gott bringen können.

Kerze anzünden – stille werden – nachdenken – beten

Es ist nicht entscheidend,
wie groß meine Kraft ist,
sondern ob einer ist,
der mich über dem Abgrund festhält.

So erkenne ich:
Die Gefahr ist groß,
aber ich brauche mich nicht zu fürchten.
Mein Werk kann scheitern,
aber ich bin getragen.

Ich kann schwach werden,
aber ich brauche nicht
auf eigenen Füßen zu stehen.

Ich bin bedroht,
aber ich brauche mich nicht zu wehren.
Alles kann mir genommen werden,
aber nichts brauche ich festzuhalten.

Es liegt mir, was ich brauche,
ungefährdet in der Hand.
Ich selbst bin es,
der ungefährdet in seiner Hand ruht.

Gott, ich danke dir ….

Gott, ich bitte dich für / um ….. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Mittwoch, den 22. April

Fünfzig Tage sind es zwischen Ostern und dem Pfingsten. Wie wird unser Land am Pfingstfest wohl aussehen? Dies ist so gar nicht absehbar. Wie weit werden die Lockerungen noch gehen? Können wir wenigstens einen Teil unseres normalen Lebens wieder aufnehmen? Familienmitglieder und Freunde wieder besuchen können? Diese Unsicherheit macht vielen Angst. Heute - Pfingsten schon im Blick - ein Gebet an den dreieinigen Gott, der sich als Schöpfer, Mitmensch und wirksame Kraft des Lebens erwiesen hat und unsere Sorge um die Zukunft ernst nimmt.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Gott , danke dass ich mit meiner Angst zu Dir kommen darf.
Sie macht mich hilf- und ratlos.
Sie saugt meine Lebenskraft auf,
und sie lähmt mich.
Schenke mir die Zuversicht,
dass wir getrost sein dürfen,
dass wir uns nicht fürchten müssen.
Hilf mir, Dein Licht in meiner Dunkelheit zu sehen
und lass mich bleiben in Deinem Licht.

Jesus,  Du hast die Welt überwunden.
Seit Ostern hat der Tod nicht mehr das letzte Wort.
Durch Dein Sterben hast Du Deine Liebe gezeigt
und durch Deine Auferstehung den größten Angstmacher entmachtet.
Vertreibe den Geist der Furcht aus meinem Herzen
und verwandle meine Angst in Vertrauen, Kraft und Mut.

Heiliger Geist,  wirke in mir
und lass mich darauf vertrauen,
dass Du mich auf meinem Weg begleitest
und mich trotz meiner Ängste, Zweifel und Sorgen liebst.
Lass mich Deine  Kraft und Stärke spüren
und mache sie zu meiner Kraftquelle.
Damit ich den Mut habe,
mich meinen Ängsten zu stellen. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gedanken für Dienstag, den 21. April

Was für ein schöner Tag heute: Sonne von morgens bis abends. Bei aller Wehmut, dass wir den Tag nicht so genießen können, wie es vor Corona der Fall gewesen wäre. Trotzdem große Dankbarkeit für die Schönheit eines wundervollen Frühlingstages. Daher heute ein Psalm, in dem Gott als Schöpfer gepriesen wird. Machen wir uns dieses Loblied auf Gott im Gebet zu Eigen.

Kerze anzünden – stille werden - beten

HERR, unser Herrscher!
Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider,
der Himmel ist Zeichen deiner Hoheit und Macht.

Ich blicke zum Himmel und sehe,
was deine Hände geschaffen haben:
den Mond und die Sterne.
Allen hast du ihren Platz zugewiesen.

Was ist da schon der Mensch,
dass du an ihn denkst?
Wie klein und unbedeutend ist er,
und doch kümmerst du dich um ihn.

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als die Engel,
ja, mit Ruhm und Ehre hast du ihn gekrönt.

Du hast ihm den Auftrag gegeben,
über deine Geschöpfe zu herrschen.

Alles hast du ihm zu Füßen gelegt:
die Schafe und Rinder, die wilden Tiere,
die Vögel am Himmel,
die Fische im Wasser und alles,
was die Meere durchzieht.

HERR, unser Herrscher!
Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gedanken für Montag, den 20. April

Heute eine Ermutigung mit einem Lied von Nora Steen und Fritz Baltruweit. Ja, Engel können wir gut gebrauchen. Die bei uns sind, wenn wir uns allein fühlen. Die uns Hoffnung machen, wenn wir resignieren. Die uns Mut machen auf unserem Weg weiterzugehen. Die uns stärken, damit wir unsere Aufgaben erfüllen können.

Jeder Mensch braucht einen Engel, der mit ihm geht.
Jeder Mensch braucht einen Engel, der zu ihm steht.

Und er leiht dir seine Flügel,
wenn dich Leid am Boden hält.
Da kannst du fliegen – du kannst träumen.
Mensch, entdeck mit ihm die Welt.

Jeder Mensch braucht einen Engel, der mit ihm geht.
Jeder Mensch braucht einen Engel, der zu ihm steht.

Und er mag dich, und du lächelst -
und es wird ganz leicht in dir.
Da kannst du fliegen – du kannst träumen
und lebst auf im Jetzt und Hier.

Jeder Mensch braucht einen Engel, der mit ihm geht.
Jeder Mensch braucht einen Engel, der zu ihm steht.

Ihn schickt Gott – und er bleibt bei dir,  
will dich in die Weite führ’n.
Da kannst du fliegen – du kannst träumen,
kannst den Himmel leicht berühr’n.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Gott, schick mir einen Engel, wenn ich …

Gott, schick einen Engel für …
der/die …

Gott, schick einen Engel,
der mit uns allen geht
und zu uns steht. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Sonntag, den 19. April

„Gottes Liebe ist so wunderbar“, haben wir als Kinder gesungen. Ich möchte auch als Erwachsener dieser Liebe Gottes vertrauen, mich von ihr geborgen und gehalten wissen. Dazu heute ein Gebet von Franz Hübner.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Manchmal hilft mir einfach der Gedanke daran,
dass du, Gott, jeden von uns unendlich liebst.
Auch heute hilft mir das Vertrauen darauf,
dass - mit deiner Hilfe - alles möglich ist. 

Wenn ich den Lauf der Dinge
nicht in allem nachzuvollziehen vermag,
so weiß ich doch,
dass in deiner göttlichen Weisheit alle Wege 'geordnet sind'
und letztlich zu dir führen.
So gehe ich gelassen durch diese Tage,
und spüre dankbar Deinen Segen über meinem Weg. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Samstag, den 18. April

Heute ein Gebet für alle, die sich in der Corona-Krise besonders für andere Menschen engagieren: in der Pflege, als Ärzte, als Ordnungskräfte und als Verantwortliche in Politik und Gesellschaft. Sie alle tun in diesen Tagen sehr viel mehr, als nur ihren Job zu erfüllen. Dafür bin ich dankbar.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Gott, ich danke dir,
für alle Menschen, die sich für andere einsetzen,
für alle Menschen in wichtigen Berufen,
für alle Menschen, die sich um das Wohl aller sorgen.

Danke, dass es diese Menschen gibt,
danke, dass diese Menschen für uns da sind.

Gott, ich bitte dich,
für alle Menschen, die heute im Einsatz sind.

Gib du ihnen Mut und Kraft,
ihre Dienste auszuführen
und richtig zu handeln.

Stärke sie in ihrer Arbeit
und schenke ihnen stets neuen Antrieb,
Energie und besonders Optimismus.

Lass du sie fühlen,
dass sie nicht allein sind,
dass du sie in ihrem Dienst begleitest,
auch in aller Sorge und Unsicherheit.

Mögen sie gesegnet und beschützt sein,
mögen sie durchhalten,
heute und an allen anderen Tagen. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Freitag, den 17. April

Heute Gedanken des Pfarrers und Bürgerrechtlers Martin Luther King, der am 4. April 1968 ermordet wurde. Angesichts schwieriger Zeiten schenken mir seine Worte Hoffnung und Mut die Zukunft gemeinsam mit Gott anzugehen.

„Wenn unsere Tage verdunkelt sind
und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte,
so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt die große segnende Kraft Gottes gibt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln
zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.“

Kerze anzünden – stille werden - beten

Gott, ich möchte gerne darauf vertrauen,
dass ich immer unter deinem Segen stehe.

Du begleitest mich durch Tage der Freude,
du bist bei mir auch in der Dunkelheit, die mich ängstigt.

Lass dieses Vertrauen in dich wachsen in allen,
die allein, erschöpft und mutlos sind.

Heute denke ich besonders an …

Es segne und behüte uns Gott,
dich und mich und alle unsere Lieben. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

Gebet für Donnerstag, den 16. April

Die lang erwartete Regierungserklärung gestern: Corona Beschränkungen verlängert.– Erst einmal wird sich nicht viel an unserem Alltag ändern. Auf der einen Seite: Einsicht - klar, es ist besser so für die Gesundheit aller. Auf der anderen Seite: Enttäuschung - wann können wir endlich wieder Familie und Freunde besuchen, in Schule und Kita gehen, Gottesdienste feiern?

So heißt es für die nächsten Tage und Wochen: Durchhalten, den Corona-Alltag bewältigen und sich so gut es unter diesen Bedingungen geht für andere einsetzen. Dazu der heutige Gebetsvorschlag.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Guter Gott, ich bitte dich  darum,
dass mich keine Furcht überkommt.

Guter Gott, lass mich besonnen
und mit klarem Blick erkennen,
was ich hier und heute tun kann.

Guter Gott, lass mich gut für mich
und meine Lieben sorgen.

Guter Gott, zeige mir, wie ich
anderen Menschen helfen kann. Amen

Pfarrer Walter Schneider

Gedanken für Mittwoch, den 15. April

Mit einem österlichen Nachschlag hat mich heute Morgen unser Kirchenmusiker Stefan Mann überrascht. Er hat ein Video aufgenommen. Auf der Orgel der Christuskirche spielt er in zwei Varianten das Stück „Christ ist erstanden“. Dazu werden Bilder aus unserer Kirche und von der Orgel gezeigt. Das Video gibt es auf unserer Homepage und auf unserem YouTube-Kanal.

Als Anregung für das persönliche Gebet heute der Text des Liedes, das als der älteste liturgische Gesang in deutscher Sprache gilt. Nehmen wir auch in schwierigen Zeiten diesen starken Osterglauben mit in unser Leben.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Christ ist erstanden
von der Marter alle.
Des solln wir alle froh sein;
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden,
so wär die Welt vergangen.
Seit dass er erstanden ist,
so freut sich alles, was da ist.
Kyrieleis.

Halleluja,
Halleluja,
Halleluja.
Des solln wir alle froh sein;
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gebet für Dienstag, den 14. April

Heute ein Gebet aus Psalm 73.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.

Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott,
allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Aber das ist meine Freude,
dass ich mich zu Gott halte
und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN,
dass ich verkündige all dein Tun. Amen

Pfarrer Walter Schneider

 

Gedanken für Ostermontag, den 13. April

Das Osterwochenende geht zu Ende. Ab morgen ist wieder Alltag. Doch was heißt das schon in Corona-Zeiten? Ich möchte mir etwas vom Glauben an den Sieg des Lebens mit in den aktuell nicht normalen Alltag nehmen. Etwas von der Hoffnung, dass Gott alle Schatten des Todes auch aus meinem Leben vertreibt. So kann ich auch unter Corona getrost in die Zukunft blicken.

Dazu der Wochenspruch aus Offenbarung 1,18 und ein Gebetsvorschlag.

Christus spricht:
Ich war tot, und siehe,
ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Du, Auferstandener, lebendiger Christus!
Wir leben noch im Schatten des Todes,
leiden an der Vergänglichkeit
unseres Glücks,
unserer Gesundheit,
unserer Kraft.
Wir fürchten die Endgültigkeit des Abschieds
von unseren Weggefährten
und wollen nicht erinnert werden
an das Ende der eigenen Zeit,
weil wir nicht ergründen können,
was danach kommt.
Präge uns ein,
dass du uns am Ende alle erwartest,
und dass du schon jetzt
die Schatten des Todes
aus unserem Leben vertreibst
mit der Macht der Liebe,
die stärker ist
und ewig bleibt. Amen

Pfarrer Walter Schneider

 

Gedanken für Ostersonntag, den 12. April

Wie schön, dass die Glocken nun wieder läuten. Die Tage der Trauer und Dunkelheit sind vorbei: Christ ist erstanden! Das Leben hat gesiegt, der Tod kann nicht mehr schrecken. Osterfreude ohne Ende. Hoffnung, dass alles, was darniederliegt, wiederaufgerichtet wird. Auferstehung!

Jesus selbst hat Menschen immer wieder zugerufen: Steh auf! Bleib nicht liegen in deiner Depression, in deinem Kummer, in deiner Krankheit, in deiner Not. Steh auf und geh! Dazu heute Abend Gedanken in Form eines Gedichtes von Christa Spilling-Nöker.

Steh auf
aus deinen Sorgen
und gib dich frei
für neue Erfahrungen!

Steh auf
aus deinen Ängsten
und verlasse dich
auf die starken Kräfte in dir!

Steh auf
aus deinem Seelenlabyrinth
und suche dir
einen neuen Weg!

Steh auf
aus den Schmerzen der Vergangenheit
und lass dich ein auf das
was dir heute begegnet!

Steh auf
aus der enge deiner Befangenheit
und öffne in dir
neue Räume!

Steh auf
aus deinen Lähmungen
und lass dich bewegen
von Strömen der Lebendigkeit!

Steh auf
aus der Erstarrung des Todes ‚
und lass dich durchwärmen
vom Licht einer neuen Zeit!

Pfarrer Walter Schneider

 

Ostersamstag, den 11. April

Auch heute schweigen die Gocken. Jesus ist "hinabgestiegen in Reich des Todes", wie es im Glaubensbekenntnis heißt. Daher: Stille und Trauer. Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende: "Am dritten Tage auferstanden von den Toten." So geht das Bekenntnis des Glaubens weiter. Diesen Sieg des Lebens feiern wir in der Osternacht. Traditionell geschieht dies in der Christuskirche schon am Samstagabend um 21.00 Uhr. Leider können wir in Corona-Zeiten die Osternacht nicht gemeinsam feiern.

Wir haben aber mit einem kleinen Team ein Video von der Osternachtsfeier aufgenommen. Daher verweise ich heute an dieser Stelle auf das Video, das ab 21.00 Uhr freigeschaltet ist.

Pfarrer Walter Schneider

 

Gedanken für Karfreitag, den 10. April

Heute Abend ruft kein Geläut zum Gebet. Die Glocken schweigen. Die Welt steht still. Der traurigste Tag im Jahr: Jesus stirbt am Kreuz. Alle Hoffnung begraben.

Christus geht mit uns ins Dunkel. Er durchlebt unser Leiden, unsere Angst, unsere Traurigkeit. Auch das Gefühl der Verlassenheit, selbst von Gott. Im Sterben sagt Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Die Dichterin Eva Zeller schreibt:

Golgatha
Wann,
wenn nicht
um die neunte Stunde
als er schrie
sind wir ihm
wie aus dem Gesicht geschnitten.

Nur seinen Schrei
nehmen wir ihm noch ab
und verstärken ihn
in aller Munde.

Doch noch in der Gottesferne kann Jesus sagen: „Es ist vollbracht. In deine Hände, Vater, befehle ich meinen Geist.“

Dazu ein Gedicht von Angelika Daiker, das dieses „sich in Gottes Hand ergeben“ ausdrückt. Ein Gottvertrauen in aller Gottesferne, noch ohne Happy End ist Sicht. Hierin liegt für mich die Kraft dieses so dunklen Tages.

„Meine Kehle
Hat sich wundgeschrien,
mein Ohr sucht keine Antwort mehr.
Ich lasse mich von Dir, Gott,
an der Hand nehmen,
entdecke den Rest an Leben,
suche meinen Auftrag
kenne noch nicht das Ziel
und hoffe auf ein Ankommen.“

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Donnerstag, den 9. April

Heute vor 75 Jahren wurde der Theologe Dietrich Bonhoeffer von den Nationalsozialisten ermordet. Er saß schon länger im Gefängnis, hat aber über das persönliche Schicksal nie seinen Glauben verloren. Er war für seine Mitgefangenen und Wärter ein Seelsorger, der Trost und Hoffnung geben konnte. Daher heute dieses Gebet von Dietrich Bonhoeffer. Möge Gott auch uns in der aktuellen Situation Mut und Zuversicht geben.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Herr, in mir ist es finster,
aber bei dir ist das Licht.

Ich bin einsam,
aber du verlässt mich nicht.

Ich bin kleinmütig,
aber bei dir ist Hilfe.

Ich bin unruhig,
aber bei dir ist der Friede.

Ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den Weg für mich. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Mittwoch, den 8. April

Heute ein Gebet in Anlehnung an Psalm 91. Es gibt mir Hoffnung in schwierigen Zeiten: Ich kann mich auf Gott verlassen, komme, was wolle. Es ist Gott nicht egal wie es mir und den anderen Menschen geht. Er ist für mich da, auch für meine Nächsten, ja, seine Liebe umspannt die ganze Welt.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt,
der finde Ruhe bei ihm.

Gott bewahrt dich vor versteckten Gefahren
und hält jede tödliche Krankheit von dir fern.

Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet,
so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein.
Seine Treue umgibt dich wie ein starker Schild.

Du brauchst keine Angst zu haben
vor den Gefahren der Nacht
oder den heimtückischen Angriffen bei Tag.

Selbst wenn die Pest im Dunkeln zuschlägt
und am hellen Tag das Fieber wütet,
musst du dich doch nicht fürchten.

Darum wird dir nichts Böses zustoßen,
kein Unglück wird dein Haus erreichen.

Denn Gott wird dir seine Engel schicken,
um dich zu beschützen, wohin du auch gehst.

Sie werden dich auf Händen tragen,
und du wirst dich nicht einmal an einem Stein stoßen!

 

Was mir heute besonders auf dem Herzen liegt,
sagen ich dir, Gott, in der Stille:

…Gott, erhöre uns. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Dienstag, den 7. April

Heute ein Segenswort aus Ägypten. Es strahlt viel von der Freude aus, die wir normalerweise an einem schönen Frühlingstag wie heute empfinden. Es zeigt für mich, dass wir uns immer noch freuen können, jenseits aller Probleme mit Corona und Einschränkungen, die wir zurzeit hinnehmen müssen.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Der Herr segne dich.
Er erfülle deine Füße mit Tanz
und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit
und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik
und deine Nase mit Wohlgerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel
und dein Herz mit Freude.
Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste:
Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Es segne dich der Herr.  Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Montag, den 6. April

So ein schöner Frühlingstag, an dem die Natur überall zu explodieren scheint. Welche Pracht. Und wir? Unser Leben ist merkwürdig abgekoppelt davon, wie auf sich selbst geworfen. Dazu ein Gebetsvorschlag meiner lieben Kollegin Marianne Wagner aus der Pfalz.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Gott unser Vater,
so Vieles steht in diesen Tagen still.
So anders ist unser Alltag geworden.
Kolleginnen und Kollegen kommen nicht zur Arbeit,
Kinder treffen sich nicht in der Schule und auf dem Spielplatz.

Doch das Leben in deiner Schöpfung geht weiter.
Der Frühling ist da in seiner Pracht,
Blumen und Bäume blühen,
Vögel singen den ganzen Tag,
Bienen schwirren durch die Luft und sammeln fleißig.

Gott, hilf uns glauben,
dass du uns dadurch Mut machen willst
und Hoffnung schenkst.
Lass uns die Schönheit der Natur
als Zusage begreifen, dass du
uns und die ganze Erde in Händen hast.
Lass uns dafür dankbar sein.

Was uns heute besonders auf dem Herzen liegt,
sagen wir dir in der Stille:

…Gott, erhöre uns. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Sonntag, den 5. April

Heute hätten wir normalerweise im Gottesdienst gemeinsam gebetet. Das fehlt mir, genauso wie die Gemeinschaft mit den Menschen, die ich sonst Woche für Woche in der Kirche treffe. Zu diesen Gedanken das heutige Gebet für das Abendgeläut um 19.30 Uhr.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Gott, unser Vater, Schöpfer aller Dinge,
am Sonntagabend denke ich an alle Menschen,
die sonst immer in unserer Kirche zusammenkommen,
an alle, die zu unserer Christuskirchengemeinde gehören.
Ich bin traurig, dass nun kein direkter Kontakt mehr möglich ist.

Die Gemeinschaft, das Zusammensein mit anderen fehlt mir:
mit der Familie, mit Freunden und Kollegen,
im Verein und in der Kirche.
Es fehlen die Gespräche,
Freude und Leid,
Lustiges und Trauriges,
das wir normalerweise miteinander teilen.

Jetzt geht dies alles nur noch medial vermittelt.
Aber bei aller Traurigkeit bin ich dankbar für diese Möglichkeiten.
Für Telefon und E-Mail, für Videobotschaften und YouTube.

Viele Menschen haben sich heute im Wohnzimmer versammelt
und einen Gottesdienst im Fernsehen oder im Internet gesehen,
gesungen und gebetet, deine Gegenwart gespürt.
So danke ich dir für die vielen kreativen Gottesdienste in den Medien.
Das macht Mut und lässt mich spüren, dass ich nicht alleine bin.

Gott, ich bitte dich:
lass uns in diesen Tagen zusammenhalten,
befreie uns vom Blick nur auf uns selbst,
lass uns unsere Nächsten sehen, mit ihren Sorgen und Bedürfnissen.

Lass uns an dieser Krise wachsen.
Lass uns Rücksicht aufeinander nehmen, wenn uns etwas nervt.
Lass uns Nachsicht miteinander haben, wenn etwas nicht klappt.
Lass uns achtsam und aufmerksam sein,
damit wir Andere nicht durch unser Verhalten gefährden.

Ich bitte auch für die,
die schwierige Entscheidungen treffen müssen,
die über ihre Grenzen hinaus im Einsatz sind,
die sich für das Wohl anderer Menschen einsetzen. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

Abendgebet für Samstag, den 4. April

Heute zum Abendläuten ein Gebet von Anton Rotzetter. Dazu ein Lied aus Taizé: „Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das niemals verlöscht.“ Ich wünsche allen besinnliche Minuten mit Gott beim Läuten der Glocken der Christuskirche um 19.30 Uhr.

Kerze anzünden – stille werden - beten

Du guter Wächter der Nacht!
Wie bin ich froh,
Dich wach zu wissen in dieser Nacht.
Ich vertraue mich Dir an,
meinen müden Leib,
mein unruhiges Herz,
meine Sorgen und Gedanken.

Ich empfehle Dir alle, die mir lieb sind.
Trockne die Tränen.
Berühr' mit zarter Hand das Gesicht des Einsamen.
Stille die Sehnsucht. Lindere den Schmerz.
Gib allen den Frieden der Nacht.

Ich empfehle Dir die ganze Nacht,
die Armen und die Reichen,
die Kranken und die Gesunden,
die Flüchtlinge und die Hungernden,
alle Völker und Nationen.

Ich will glauben, guter Wächter der Nacht,
dass nichts Deinem liebenden Blick entgeht.
Segne alle, die arbeiten, während ich schlafe.
Und segne alle, die schlafen. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Freitag, den 3. April

Heute ein Gebetsvorschlag von Andrea Schwarz. Gerade jetzt bringt jeder Tag Veränderungen mit sich und viele spüren eine innere Unruhe. Im Gebet können wir dies alles vor Gott bringen. Und Gott sagt: „Fürchte dich nicht“. Daher zum Gebet noch der Link zum Lied "Fear no more",  das ich so gerne mit meiner ImPuls-Band spiele. 

Kerze anzünden - stille werden - beten

Gott, hier bin ich,
aber meine Gedanken sind noch bei mir und bei diesem Tag.

Hier bin ich, Gott.
Und ich möchte so gerne ruhig werden, aber noch ist Unruhe in mir.

Hier bin ich, Gott,
und möchte gerne beten, aber ich finde keine Worte.

Hier bin ich, Gott,
und möchte auf dich hören, aber in mir ist so viel Lärm.

Gott, hier bin ich
mit meinem Leben,
mit meinem Tag,
mit der Unruhe in mir,
mit meiner Sprachlosigkeit,
mit dem Lärm in mir, der die Ohren taub macht.

Du nimmst mich an, so wie ich bin.
Hier bin ich, Gott. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Donnerstag, den 2. April

Für das Abendgebets um 19.30 Uhr heute ein Vorschlag vom Gebetshaus Augsburg.

Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten
und bitten um Trost und Heilung.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Bitte tröste jene, die jetzt trauern.

Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.
Allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung.
Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.

Wir beten für alle, die in Panik sind.
Alle, die von Angst überwältigt sind.
Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.
Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden haben oder befürchten.

Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen,
sich einsam fühlen, niemanden umarmen können.
Berühre Du Herzen mit Deiner Sanftheit.
Wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen,
dass Normalität wieder einkehren kann.

Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist.
Dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles kontrollieren können.
Dass Du allein ewig bist.
Dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.

Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.
Gott, wir vertrauen Dir. Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Mittwoch, den 1. April

Für das Abendgebets um 19.30 Uhr teile ich heute ein Gebet aus dem Zentrum Ökumene unserer Landeskirche. Es erinnert daran, dass weltweit Menschen von der Corona-Krise betroffen sind, auch in unseren Partnergemeinden in anderen Ländern. Daher die Aktion GEMEINSAM – ein Gebet geht um die Welt.

Sie können sich beteiligen. Beten Sie um 19:30 Uhr. Zünden Sie eine Kerze an, stellen sie ins Fenster und denken Sie an die Menschen weltweit, die unter dieser Krise leiden. Wir sind zwar räumlich getrennt, aber bleiben in Christus geistlich verbunden.



Gott, unser Vater,
durch deinen Geist sind wir miteinander verbunden
im Glauben, Hoffen und Lieben.
Auch wenn wir in diesen Zeiten vereinzelt sind:
Wir sind Teil der weltweiten Gemeinschaft deiner Kinder.

Lass wachsen unser Vertrauen in deine Nähe
und in die Verbundenheit mit unseren Schwestern und Brüdern.

Die erkrankt sind, richte auf.
Mache leicht die Herzen der Einsamen.
Den Verantwortungsträgern gib Weisheit und Mut.
Stärke die Frauen und Männer im medizinischen Dienst.
Unseren Geschwistern in der weltweiten Kirche stehe bei.
Uns allen schenke Ideen, unserer Verbundenheit Ausdruck zu geben.

Segne uns, o Herr! Lass leuchten dein Angesicht über uns und sei uns gnädig ewiglich!
Segne uns, o Herr! Deine Engel stell um uns! Bewahre uns in deinem Frieden ewiglich!
Segne uns, o Herr! Lass leuchten dein Angesicht über uns und sei uns gnädig ewiglich! Amen.

Pfarrer Walter Schneider

 

Abendgebet für Dienstag, den 31. März

Für das Abendgebets um 19.30 Uhr heute ein irisches Segensgebet.
Lassen Sie sich davon ermutigen.

Kerze anzünden - stille werden

Ich vertraue
Gottes wachendem Auge,
Gottes lauschendem Ohr,
Gottes schützenden Händen,
Gottes für-sprechendem Wort,
Gottes leitender Weisheit,
Gottes offenen Wegen,
Gottes bergendem Schild,
Gottes rettender Heerschar.

Gott, dir vertraue ich an, was mir auf Herz und Seele liegt….

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gott segne und behüte uns alle.

Pfarrer Walter Schneider